Sie leben in komplexen Staatsgebilden, praktizieren eine perfekte Arbeitsteilung und bauen mit geometrischer Präzision kunstvolle Waben. Wir verdanken ihnen die Blütenpracht des Sommers, sämtliches Obst, allerlei Gemüse, und manche süße Köstlichkeit: Bienen.
Highlight der neuen Sonderausstellung „Bienen – Bestäuber der Welt“ im Lübecker Museum für Natur und Umwelt sind herausragende Fotos aus dem verborgenen Leben der Honigbienen von Heidi und Hans-Jürgen Koch. Das Fotografen-Paar gehört international zu den besten Tierfotografen. Mit ihren Aufnahmen haben sie zahlreiche Preise gewonnen und Auszeichnungen erhalten. Die Bilder zeichnen sich durch ungewöhnliche Blickwinkel, Witz und Perfektion aus.
Die Fotos der Ausstellung sind in fünf Kapiteln geordnet: „Die Bestäuber“, „Die Brüter“, „Das Personal“, „Die Architekten“ und „Die Futuristen“. So noch nicht gesehene Makroaufnahmen zeigen z.B. wie die Arbeiterinnen Pollen transportieren oder Details der Entwicklungsstadien der Bienenlarven, der Puppen und beim Schlupf. Arbeiterinnen, Königin und Drohnen werden aus nächster Nähe vorgestellt. Thematisiert wird auch der Bau der Waben mit ihren charakteristischen sechseckigen Zellen. Für die exakte Geometrie nutzen die Bienen die physikalischen Eigenschaften ihres Baumaterials Wachs. Schließlich gibt es futuristisch anmutende Bilder aus der modernen Bienen-Forschung zu Verhalten, Physiologie und Genetik. Angesprochen wird auch die immense Bedeutung der Bienen für den Erhalt der Biodiversität, also den Erhalt der Fülle an Pflanzen, Tieren und ihrer Lebensräume, sowie ihre Bedeutung für die Bestäubung unserer Nutzpflanzen.
Fotos: Heidi & Hans-Jürgen Koch / www.heidihanskoch.com
In der großen Bienenausstellung gibt es neben den exzellenten Fotografien der Kochs noch mehr aus der Welt der Honig- und Wildbienen zu entdecken. Das Museum für Natur und Umwelt hat die Schau um zahlreiche Objekte bereichert. Der Gemeinnützige Imkerverein Lübeck von 1884 e.V präsentiert Spannendes und Wissenswertes rund um Honigbienen und den neuen Trend Stadtimkerei. Illustrationen der Grafikerin Iris Kinzelbach zeigen das Leben der Honigbienen auf amüsante und ungewohnte Weise und regen zum Schmunzeln an.
Ganz zentral in der Ausstellung ist das lebende Bienenvolk im „Gläsernen Bienenstock“ des Museums. Die Bienen können live bei allen ihren Tätigkeiten beobachtet werden. Es gibt Gelegenheit die Bienensprache zu entschlüsseln und zu verstehen!
Auch der bunte Museums-Bienengarten draußen ist Teil der Ausstellung. Hier gibt es z.B. ein großes Wildbienenhaus, das heimischen Arten Nistmöglichkeiten bietet.
Die Bienen-Ausstellung findet drinnen und draußen statt. Die ausschwärmenden Honigbienen schaffen eine lebendige Verbindung zum Bienengarten. Das Museum möchte über die Wichtigkeit der Honigbiene als wichtige Bestäuberin von Nutz - ebenso wie von Wildpflanzen informieren. Gleichzeitig soll auch die Aufmerksamkeit auf weitere oft verkannte Bestäuber lenken - auf die zahlreichen Wildbienenarten, Fliegenarten und manche Käferarten die sich ebenfalls an der Aufgabe beteiligen.
Die Ausstellung wurde durch die finanzielle Unterstützung durch die Possehl-Stiftung und die Gemeinützige Sparkassen-Stiftung ermöglicht.
Die Bienen-Ausstellung „Bienen – Bestäuber der Welt“ wird von zahlreichen Veranstaltungen viele auch in Kooperation mit Mitgliedern des Imkervereins begleitet. Ein besonderer Termin wird z.B. die Feier des 30-jährigen Jubiläums des bunten Bienengartens des Museums für Natur und Umwelt Anfang Juli sein.