Sammlung
Die Bedeutung der naturwissenschaftlichen Sammlungen
Schätzungsweise leben mindestens 10 Millionen Tierarten auf der Erde. Davon sind aber erst ca. 2 Millionen wissenschaftlich beschrieben. Im Hinblick auf Artenschwund und ökologische Veränderungen der Ökosysteme gewinnen naturwissenschaftliche Sammlungen immer mehr Bedeutung. Forschungssammlungen haben einen unersetzbaren wissenschaftlichen Wert. Sie stellen "Schatzkammern" des Lebens dar und sind daher ein integraler Teil des Kulturerbes der Menschheit.
Das Museum für Natur und Umwelt blickt auf die längste Museumsgeschichte in der Hansestadt Lübeck zurück. Die Naturaliensammlung des Lübecker Arztes und Naturforschers, Johann Julius Walbaum (1724—1799) bildete den Grundstock für den Aufbau eines Naturkundemuseums in Lübeck. 1893 wurde eigens ein prachtvoller neugotischer Museumsbau errichtet, um die stark angewachsene Sammlung der „Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit“ angemessen auszustellen. Leider brannten die naturkundlichen Sammlungen 1942 im Krieg aus. Bereits 1951 begann der Neuaufbau einer naturgeschichtlichen Schau- und Forschungssammlung. 1963 konnte das neue heutige Museumsgebäude eröffnet werden. Jahrzehnte nach seiner Zerstörung hat das Museum wieder einen soliden Grundstock an wissenschaftlichen Sammlungen aufgebaut. Sie wurden zum überwiegenden Teil von versierten Sammlern aus Lübeck angelegt und dann dem Museum angeboten oder vererbt. Die Natur-Objekte stellen eine Dokumentation der Lebewesen dar und sind das „Gedächtnis der Welt“. Dabei sind die Lübecker Sammlungen wichtiger Teil der globalen Forschungsstruktur. Sie sind wertvoll z.B. bei Fragestellungen nach Veränderungen von Flora und Fauna.