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Groß Pampau Grube

Grabungen in Groß Pampau

Seit Beginn des kommerziellen Tonabbaus in Groß Pampau in den 1980er und 1990er Jahren "tauchen" immer wieder Überreste fossiler Wale und weiterer Meerestiere aus einer Zeit vor etwa 11 Millionen Jahren auf.  Sie sanken auf den Meeresboden der Ur-Nordsee und wurden, wie in einer "Zeitkapsel",  in abgelagerten Schichten von sogenanntem Glimmerton eingebettet.  Heute können sie geborgen, präpariert und ausgestellt werden.

Die Zusammensetzung des Tons und die darin enthaltenen Arten an Mikrofossilien weisen auf einen ruhigen Ablagerungsraum hin - ein Schelfmeer mit ca. 50 Metern Wassertiefe im Bereich des heutigen Ortes Groß Pampau. Die Küste war etwa 30 Kilometer entfernt. Insbesondere die Funde von mehreren Holotypen weisen den Glimmerton hier als ein besonderes "Fenster" für Einblicke in die Lebewelt und das Ökosystem Ur-Nordsee aus (Holotypus = Erstfund einer bisher unbekannten Art und Grundlage der wissenschaftlichen Beschreibung der neuen Art).

Diese wissenschaftlich bedeutsamen Fossilfunde und die Vielzahl der Arten haben den kleinen Ort im Herzogtum Lauenburg in Schleswig Holstein mittlerweile als Fundort international bekannt gemacht. Die einzigartige Lagerstätte liegt auf einem Betriebs- und Privatgelände und ist nicht öffentlich zugänglich.

Nach einer längeren Pause beim großflächigen Tonabbau werden seit 2012 durch das ehrenamtlich arbeitende Grabungsteam um Gerhard Höpfner wieder aufwändige paläontologische Grabungen durchgeführt. In mehreren Grabungsprojekten wurden hervorragende Neufunde gemacht u.a. ein Bartenwal (2012), der größte Wal bisher (2013/2014), eine Robbe (2016), ein Riesenhai (2019), Meeres- und Lederschildkröten (2019 & 2020), sowie eine vielfältige Begleitfauna wie Schnecken und Muscheln.

Die Grabungen 2016 mit sensationellen Funden einer fossilen Robbe und eines besonders gut erhaltenen Bartenwals inklusive Beckenknochen wurden freundlicherweise von der Gemeinnützigen Sparkassen-Stiftung zu Lübeck unterstützt. Die Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung-Lübeck ermöglichte die erforderlichen Präparationsarbeiten. Wie in den vergangenen Jahren auch fördert das Land Schleswig-Holstein (Ministerium für Justiz, Kultur und Europa) im Jahr 2020 die Ausgrabungen.

Über die Jahre wurden Forschungsgrabungen, Präparation, wissenschaftliche Bearbeitung und die Ausstellung im Lübecker Museum für Natur und Umwelt von zahlreichen Unterstützern gefördert und finanziert. Dank geht an das Land Schleswig-Holstein, die Hansestadt Lübeck, die Possehl-Stiftung, die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck, die Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung-Lübeck, den Verband Frau und Kultur, den Förderverein des Museums für Natur und Umwelt, an die Grubenbetreiber "Kieswerke Ohle & Lau GmbH" und viele weitere.

Es werden mit Spannung weitere Funde aus einem "Meer vor unserer Zeit" erwartet.

Förderer

Für freundliche Unterstützung danken wir:

Förderverein des Museums für Natur und Umwelt e.V.

Förderverein des Museums für Natur und Umwelt e.V.

Deutscher Verband Frau & Kultur e.V.

Deutscher Verband Frau & Kultur e.V.

Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck

Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck

Hansestadt Lübeck

Hansestadt Lübeck

Kieswerke Ohle & Lau GmbH

Kieswerke Ohle & Lau GmbH

Possehl Stiftung

Possehl Stiftung

Land Schleswig-Holstein

Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung-Lübeck